Im NDR-Bildungsreport vom 17.03.2018 gab es eine Radiosendung zu den Themen Computerspielsucht, Sucht bei Azubis/Studierenden, Sucht bei Lehrern und Prävention, unter anderem mit einer Reportage über die Arbeit von Abuzer Çevik von der KODROBS Wilhelmsburg.

NDR-Info, Bildungsreport

Bildungsreport vom 17./18.03.2018

Monothematische Sendung Sucht: Computerspielsucht, Sucht bei Azubis und Studierenden, Sucht bei Lehrern, Präventionsangebot am LI-Hamburg

Externer Link Sendung in der Mediathek des NDR

Inhalt

„Er geht nicht raus, er hat einfach kein Leben mehr …“, so, erzählt Melda, habe die Spielsucht ihren Bruder Jam verändert. Und so startet die NDR-Reportage über Angehörige von Spielsüchtigen, denn wenn Internet oder Computerspiele zur Sucht werden, leiden auch diese: „Es fühlt sich so an, als ob man einen aus der Familie verloren hat. Es ist echt schwer mit zu sehen, wie dein eigener Bruder von Tag zu Tag immer dünner wird oder vor deinen Augen stirbt …“

Melda und ihre Mutter Filis haben Hoffnung gefunden, in der KODROBS Wilhelmsburg, bei Abuzer Çevik. Er gibt ihnen Strategien mit, um die Familie zu stärken. Häufig liegen die Gründe der Sucht schon in der frühesten Jugend/Kindheit, erklärt er, zum Beispiel wenn das Handy als Schlummerfunktion dient. Die ganze Familie müsse deshalb problembewusst mit Handy und Internet umgehen.

In der KODROBS Wilhelmsburg wurden 2017 14 Personen mit dem Schwerpunktproblem Onlinemediensucht behandelt, das sind doppelt so viele wie 2016 und viele suchen nie Hilfe. Der Weg aus der Sucht ist schwierig, denn Abstinenz ist häufig keine Option, da Computer und Internet feste Bestandteile unserer Alltagsabläufe sind.

Es geht also um Medienkompetenz!

Hier schlägt die Sendung einen Bogen zur »Schulbusstudie/JEBUS-Studie«, die das Sucht-/Medienverhalten von Jugendlichen/Jungerwachsenen dokumentiert. Fazit der Studie: Substanzungebundene Süchte, insbesondere Mediensucht, nehmen zu, und betroffen sind öfter Mädchen/junge Frauen, weil für sie die Kommunikation in den sozialen Netzwerken eine besondere Rolle spielt.

Am Ende der Sendung wird der tabuisierte Umgang mit dem Konsum von Lehrkräften angerissen.

Hintergründe

Schulbusstudie

Jährlich wird im Rahmen der SCHULBUS-Studie der Suchtmittelkonsum von 14- bis 17-jährigen Schülerinnen und Schülern untersucht.
Download SCHULBUS Hamburg 2016 | PDF | Sucht.Hamburg

Gaming Disorder als Krankendiagnose

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) plant, die Sucht nach Video-/Computerspielen als Krankheit einzustufen. In der 11. Fassung der „International Classification of Diseases“ (ICD-11), Kategorie „Störungen aufgrund von Suchtverhalten“, soll erstmals zwischen Glücksspielsucht („Gambling Disorder“) und Spielstörung („Gaming Disorder“) unterschieden werden.

Hilfe für Betroffene und Angehörige

Abuzer Çevik von der KODROBS Süderelbe/Wilhelmsburg (jhj Hamburg e.V.) beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema Spielsucht unter Migranten und war schon häufig in Medienbeiträgen oder auf Fachkongressen engagiert. In der KODROBS Wilhelmsburg bietet Abuzer Cevik Beratung für Betroffene auch in türkischer und kurdischer Sprache an.

Telefonda Türkçe ve Kürtçe Danışmanlık: 040 / 75 66 22 22

internLink Türkischsprachige Angehörigen-Gruppe von Glückspielssüchtigen

Weitere Beiträge zum Thema

Interner Link Abuzer Çevik in einer Radioreportage zum Thema Spielsucht unter Migranten
Externer Link »Total einsatzbereit«, ZEIT Artikel zum Thema Migration und Spielsucht
Interner Link »Volles Risiko-Spielsucht bei Migranten«, TV Reportage
Glücksspielsucht und Migration, NDR-Reprtage
Interner Link »Hayatin Renkleri – Die Farben des Lebens«, Radiobeiträge auf TIDE 96.0