Nachdem wir 2011 den Hamburger Drogencup im Fußball gewannen, mussten wir uns an diesem Wochenende der nationalen Konkurrenz stellen und den Kampf um die Deutsche Meisterschaft im Straßenfußball austragen. 24 soziale Projekte aus ganz Deutschland waren vertreten und kämpften im Bremer Weserstadion um die fußballerische Vormachtstellung im Land. Unterstützt und gesponsert wurde das Event von Werder Bremen, Anstoß e. V., Aktion Mensch, von ehemaligen Fußballprofis und dem sportlichen Fachbereich der Uni-Kiel.

Erstmalig dabei hat das Hamburger-Team „jugend hilft jugend“ gleich für Furore gesorgt – so schossen wir uns in den Gruppenspielen mit 30:6 Toren und ohne Punktverlust auf den ersten Platz der Vorrunde. Von den Buchmachern und dem Veranstalter in den Favoritenkreis gehoben, genossen wir fortan höchste Aufmerksamkeit.

Am zweiten Tag, in den Finalrunden waren die Spiele hart umkämpft und auf einem spielerisch und taktisch unglaublichen Niveau. Manche Teams hatten wochenlange Trainingscamps, hohe finanzielle Mittel, Liga- Spieler, Trainerstabs und dementsprechend hohe Erwartungen an ihr Team. Doch wer konnte mit der unbekannten Größe aus Hamburg rechnen, die sich im Achtelfinale mit 4:1, im Viertelfinale mit 3:2 und im Halbfinale mit 6:4 bewährte.

Dann war es endlich soweit, jugend hilft jugend aus Hamburg und der amtierende Meister aus Niedersachsen spielten das Finale aus. Ein Bremer Radiosender stellte die Moderation. Das Spiel wurde von St.Pauli und Hamburg rufen begleitet – die Sympathien waren auf unserer Seite.

Dieses Spiel war an Spannung und Dramatik kaum zu überbieten – die Jungs waren aufgeregt, aber konzentriert – wir führten 4:2 im letzten Drittel der Partie. Vielleicht waren die Jungs schon im Geiste auf der Siegesfeier, sahen sich im Nationalteam nach Mexiko-City fliegend. Ich weiß es nicht. Aber in der Zwischenzeit musste unser Torwart dreimal hinter sich greifen und wir verloren das Match um die Vormachtstellung im Lande noch knapp mit 4:5.

Tja, was dann ablief kann man sich vorstellen. Hingen im Sommer die Köpfe von Özil, Klose und Gomez bei der EM-Niederlage, so waren es diesmal die hängenden Köpfe von Joe, Jürgen, Fakolly, Salman, Klaus, Markus und Olli – die Emotionen waren Identisch. Ich bin saustolz auf mein Team. Wir hatten eine tolle Zeit mit Höhen und Tiefen. Es flossen viele Tränen, Beine bluteten und Schweiß ran in Unmengen. Suchtdruck und gefühlte Lebenskrisen kamen und gingen, aber ein Gemeinschaftsgefühl entstand …

Hamburger-Fußballteam jugend hilft jugend freut sich
Hamburger-Fußballteam jugend hilft jugend freut sich sichtlich. Foto: Andreas Twisselmann | jugend hilft jugend Hamburg

Oliver und Klaus wurden auserwählt mit der Nationalmannschaft nach Mexico-City zu fliegen und dort bei der WM der Straßenfußballer mitzuspielen. Ich war im Gespräch als Trainer mit nach Südamerika zu reisen – habe aber meinen Urlaub schon in den Zeitraum gelegt. Auch Oliver musste absagen, da er nicht frei bekommt. Klaus fährt im Oktober für 16 Tage nach Mexiko-City und spielt für die deutsche Nationalmannschaft der Straßenfußballer und ist somit internationaler Akquise-Beauftragter JHJs.

Gruß Andreas Twisselmann

Marco Bodo über das Straßenfußball-Turnier

Am Samstag fand in Bremen die Deutsche Meisterschaft im Straßenfußball statt. 20 Mannschaften aus ganz Deutschland traten gegeneinander an. Marco Bode spricht über sein Engagement für das Projekt. Zum Video auf -» weser-kurier.de