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Uwe Kahrs vom TVG-Verlag und Axel Graßmann vom Stadthaushotel

Mutmacher der Nation ist ein 2004 von Das Örtliche initiierter Unternehmerwettbewerb. Ursprünglich unter dem Titel „Local Heroes – Mutmacher der Nation“, will sich der Wettbewerb an den deutschen Mittelstand wenden. Es werden Unternehmerinnen und Unternehmer gesucht, deren Geschichte und Leistungen anderen Mut macht. Um den Titel bewerben sich mehrere hundert Teilnehmer. Insgesamt winken Preise im Wert von 50.000 EUR.

Landessieger 2008 für das Bundesland Hamburg – Das Stadthaushotel! Von außen unterscheidet es sich nicht wesentlich von anderen Hotels. Und doch ist es im Stadthaushotel Hamburg an der Holstenstraße anders. Hier arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung Hand in Hand. Das Stadthaushotel ist Deutschlands erstes Integrationshotel, als es 1993 zum ersten Mal seine Gäste willkommen heißt. Geschäftführer Axel Graßmann leitet das in jeder Hinsicht barrierefreie Haus in der Hansestadt.

„Wir wollten ganz konsequent Menschen mit Handicap ins Hotelgewerbe integrieren – das war wie alles Neue am Anfang schwer“, erzählt Axel Graßmann. Tatsächlich war die Idee von Axel Graßmann und den Eltern behinderter Kinder nicht nur neu, sie war revolutionär. Der zentrale Gedanke, der zur späteren Hotelgründung führte: Die Eltern von acht unterschiedlich stark behinderten Kindern wollten ihnen auch als erwachsene Menschen eine „tragfähige Verbindung von Arbeit und Wohnen ermöglichen“. Dies war der Start des bis dahin einzigartigen Projektes in Europa: Im September 1993 wurde das erste Integrationshotel, das Stadthaushotel, in Altona eröffnet.

Uwe Kahrs vom TVG-Verlag und Axel Graßmann vom Stadthaushotel
Uwe Kahrs, Leiter des Hamburger Verlagsbüros des TVG Verlags (links) und Axel Graßmann, Geschäftsführer vom Stadthaushotel. Foto: Olaf Dittmann, elbe Wochenblatt

Seitdem arbeiten hier die heute zwischen 21- und 38-jährigen Menschen mit Behinderung und werden dabei von erfahrenden Hotelfachkräften begleitet. „Natürlich bestanden anfänglich viele Zweifel aufgrund unserer besonderen Mitarbeiterstruktur. Man fragte sich, ob wir die marktüblichen Leistungen würden erbringen können“, erzählt Graßmann. Aber der Geschäftsführer und sein Team überzeugten durch die Qualität der Dienstleistung und ein professionelles Management. „Wir sind anders und gut. Alle Arbeiten werden von unseren Mitarbeitern mit Engagement und Freude übernommen. Wir beweisen Tag für Tag, dass gerade ein Hotelbetrieb bestens geeignet ist, Menschen mit Behinderung eine berufliche Perspektive zu geben.“

In der familiären Atmosphäre des kleinen Hotels ist jeder Gast willkommen. Das Haus verfügt über sieben rollstuhlgerechte und sechs weitere modern eingerichtete Zimmer. Die Auslastung des barrierefreien Hotels braucht den Vergleich mit der Konkurrenz nicht zu scheuen. „Mit 85 Prozent Auslastung stehen wir hervorragend da.“ Und die Erfolgsgeschichte des ersten Integrationshotels soll fortgesetzt werden: An Hamburgs erster Adresse, der „HafenCity“, wird derzeit ein weiteres Stadthaushotel geplant. Ein Vorhaben, das viele Nachahmer finden sollte.

Der Wettbewerb

Der Wettbewerb richtet sich an kleine und mittelständische Unternehmen, deren Unternehmerinnen und Unternehmer schwierige Phasen gemeistert oder mit Ideen bzw. kluger Geschäftsführung erfolgreich geworden sind. Es können sich Unternehmen aus allen Branchen bewerben, sofern sie weniger als 500 Mitarbeiter beschäftigen und seit mindestens einem Jahr aktiv sind.

Die Bewerbungsfrist dauert von Mitte Januar/Mitte Februar bis Ende September. In diesem Zeitraum werden Quartalsweise für jedes Bundesland aus den Bewerbern „Nominierte für den Landessieg“ ausgewählt. So gibt es Ende September je Bundesland jeweils drei Nominierte. Aus diesen wird dann der jeweilige Landessieger ermittelt. Diese werden nach Berlin eingeladen, wo die drei Mutmacher der Nation verkündet werden.

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