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Nach dem gesellschaftlichen Umbruch in Russland ist der Drogenmissbrauch unter Jugendlichen außer Kontrolle geraten. Selbst Wladimir Putin, ansonsten mit Kritik an seinem Land sehr zurückhaltend, spricht von einer nationalen Katastrophe und hat einen föderalen Dienst zur Narkotikakontrolle ins Leben gerufen.
Doch die Drogen-Abhängigen können vom Staat kaum Hilfe erwarten. Städtische Rehabilitationseinrichtungen gibt es nicht, Ersatzdrogen wie Methadon sind verboten. Jeder Arbeitgeber kann sich im behördlichen Drogenregister über Mitarbeiter und Bewerber informieren.
Drogenkranke werden wie Dealer strafrechtlich verfolgt und an den Pranger gestellt.
Wirkliche Hilfe kommt nur von nicht-staatlichen Organisationen wie dem Verein »Azarija«, zu dem sich Mütter von Drogenkranken zusammengeschlossen haben, sowie vom Rehabilitationszentrum »Novaja Zhizn‘ / Neues Leben« in der Nähe von St. Petersburg.
Der Radiobericht
Sender: Deutschlandfunk, www.dradio.de
Sendung: Das »Feature:«, „An den Pranger gestellt“, von Suzanne Bontemps
Datum: 20. Februar 2007, Uhrzeit: 19:15 Uhr